Projektgeschichte |
Ziele des Projekts |
Zum Zustand der Amarna-Briefe im Vorderasiatischen Museum |
Die
Photographien und ihre Wiedergabe im Internet |
Das Vorhaben, sämtliche Amarna-Briefe, die im Vorderasiatischen Museum Berlin (VAM) aufbewahrt werden, zu photographieren, wurde als Teil des Forschungsprojektes „Automation of the process of interpretation of Ancient Texts (Hermeneumatics)“ (PB 98-0674-C04-01) durchgeführt. Es steht unter dem Direktorat von Prof. Jesús-Luis Cunchillos vom Labor für Hermeneumatik (http://www.labherm.filol.csic.es) des Instituts für Philologie des Consejo Superior de Investigaciones Científicas (= CSIC) in Madrid, Spanien.
Dr. Joachim Marzahn, Kustos der Keilschrifttafelsammlung des VAM (Berlin; http://www.smb.spk-berlin.de/vam) und Dr. Juan-Pablo Vita (CSIC), zur Zeit Stellvertretender Direktor des Instituts für Islamische und Nahöstliche Studien (Instituto de Estudios Islámicos y del Oriente Próximo) in Zaragoza (http://www.ieiop.com), nahmen an diesem Projekt teil. In gemeinsamer Absprache wurde für die Arbeiten eine Digitalkamera eingesetzt, mit deren Hilfe eine Datenbank digitaler Bilder der Amarna-Briefe des VAM aufgebaut werden sollte, um diese über das Internet allen Forschern zugänglich zu machen.
Im Jahre 2001 konnte J.-P. Vita dank eines „Marina Bueno“-Stipendiums (Consejo Superior de Investigaciones Científicas – Deutsche Forschungsgemeinschaft) nach Berlin reisen, um die Photographien anzufertigen. Diese Arbeit wurde im November 2001 durchgeführt. Die weiterführende technische Konstruktion der vorliegenden web site lag in den Händen von Joaquín Siabra (jsiabra@shapshu.filol.csic.es), Computer-Ingenieur am Labor für Hermeneumatik. J.-P. Vita (jpvita@ieiop.csic.es) und J. Marzahn (j.marzahn@smb.spk-berlin.de) sind dagegen für ihren wissenschaftlichen Inhalt verantwortlich.
Auf dieser web site finden sich Photographien von Amarna Tafeln des Vorderasiatischen Museums, die in dessen Archiv lagern sowie jene, die als Leihgabe im Ägyptischen Museum Berlin ausgestellt sind. Die literarischen und Schultexte aus El-Amarna aus der Berliner Sammlung sind nicht enthalten. Diese Dokumente wurden neu herausgegeben von Sh. Izre'el, The Amarna Scholarly Tablets, Groningen 1997 (inklusive Photographien und Kopien der Texte). Wann immer es der Zustand eines Textes erlaubte, wurden Vorderseite, Rückseite, oberer und unterer Rand sowie die Seitenränder aufgenommen. 760 Fotografien von 186 Texten sind somit insgesamt zu sehen. Jede Aufnahme hat eine Ziffer in Klammern, z.B. "(1)", "(2)" usw.; gegenwärtig folgt, bis zu einem gewissen Stand, diese Nummernvergabe dem Zufallsprinzip und noch nicht der eigentlichen Folge des Textes auf der Tafel.
Von folgenden Amarna-Briefen sind Fotos publiziert (nach EA-Nummer): 2, 4, 6, 8, 11-13, 18, 20, 21, 24, 29, 33, 38, 42, 44-48, 50, 51, 54, 56-58, 60, 62, 65-68, 70-72, 76-81, 84, 89-93, 95-98, 103, 105-112, 115, 117-122, 126, 127, 129, 130, 133, 138, 140, 143-146, 152, 154-157, 159, 162-171, 173-175, 177-179, 181-183, 185, 186, 189, 192-194, 196, 200-204, 207, 208, 210-212, 214, 217-219, 221-223, 226, 229, 231, 232, 234, 237-239, 241-243, 246, 249, 253-255, 257-259, 263, 265, 266, 268, 271, 273, 275, 276, 279, 281, 283, 285-291, 295, 300, 302, 307-312, 317, 319, 321, 326, 329, 332, 334-339, und EA 381. Die Identifikation von EA 381 (VAT 3781), einer sehr schlecht erhaltenen Tafel, geht zurück auf Sh. Izre'el, The Amarna Scholarly Tablets, Groningen 1997, S. 99 and Abb. L. Aus unterschiedlichen Gründen konnten jedoch einige Briefe wie EA 25 (VAT 340) oder EA 32 (VAT 342) während des ersten Aufenthalts im Museum noch nicht fotografiert werden. EA 258 (VAT 329) befand sich gerade auf einer Ausstellung außerhalb Berlins und EA 128 ist seit spätestens 1963 als vermisst registriert. Einige Texte befinden sich entweder als Dauerleihgabe im Ägyptischen Museum Berlin: ES 7 (VAT 150) oder das Fragment VAT 1882 von EA 235+ in Kairo. Solche und andere Misslichkeiten sollen sobald wie möglich ausgeglichen werden.
Die Fotografien wurden mit einer Canon Powershot A20 Digitalkamera hergestellt und leicht überarbeitet mit PhotoShop version 7.0, um einige unnötige Beigaben, die jede Tafel beeinträchtigen, zu vermindern. Das eigentliche Bild der Tafel wurde jedoch nie verändert. Der Zweck war, sie für einen allgemeinen Gebrauch durch Epigrafen, Philologen und Historiker bereitzustellen, doch muss betont werden, dass sie durch J.-P. Vita als nicht professionellen Fotografen angefertigt wurden. Dieser Umstand bedingt einige Unfertigkeiten in der Qualität der Fotos.
Die Projektverantwortlichen möchten diese Gelegenheit nutzen, sich bei verschiedenen Personen und Institutionen für deren Unterstützung zu bedanken. Zunächst bei Prof. J.-L. Cunchillos, der das Projekt von Anfang an unterstützte und dem wir die Bereitstellung der meisten technischen und anderen notwendigen Mittel zu dessen Durchführung verdanken (Kamera, Computer und Programme). Bei Herrn Olaf M. Teßmer, Photograph des Vorderasiatischen Museums für seine wertvollen Hinweise und Hilfen am Beginn des Projektes. Die sichtbaren Mängel verantwortet jedoch in jedem Fall J.-P. Vita als Photograph allein. Dank auch an Dr. J.-Á. Zamora (Instituto de Estudios Islámicos y del Oriente Próximo, Zaragoza) für seine technische Unterstützung bei der Nachbearbeitung der Digiltalbilder. Besonderer Dank gilt dem Consejo Superior de Investigaciones Científicas (Spanien) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Deutschland) für die Bereitstellung des „María Bueno“-Stipendiums, das die Reise und den Aufenthalt in Berlin im November 2001 möglich machte.
Zum Zustand der Amarna-Briefe im Vorderasiatischen Museum
1. Geschichte der Sammlung
Im ersten Band seines Werkes Die El-Amarna-Tafeln, Leipzig 1907-1915, teilt J.A. Knudtzon über die Herkunft der Amarna-Sammlung in Berlin folgendes mit (S. 6-7): „Eigentlich hätte die ganze Sammlung an Budge in Kairo geschickt werden sollen; seinen Leuten wurde aber unterwegs aufgelauert, und so wurde nur eine verhältnismäßig geringe Zahl für das British Museum in London erworben ..., während die anderen nach dem, was ich habe ermitteln können, in die Hände der folgenden drei Händler gingen: Ali Abd el-Haj, Farag Ismaïn, beide in Gize, und Tano, ein Grieche in Kairo. Es wurde mir weiter mitgeteilt, daß der erstgenannte einem Beamten des Museums zu Bulaq (später zu Gize, jetzt zu Kairo) viele Tafeln gezeigt, von ihm aber den Bescheid erhalten, daß sie falsch seien, und sie dann an Theodor Graf aus Wien verkauft habe. Dieser Herr bot die Tafeln, die er erworben hatte, dem Museum zu Berlin an, was gegen Ende des Jahres 1887 geschah. Nach dem eben Mitgeteilten wird es etwas später gewesen sein, daß der eben genannte Farag dem Museum zu Bulaq einige Tafeln und Tafelstücke, die er besaß, abgeben mußte. Es sollen 17 ganze Tafeln und 14 Bruchstücke gewesen sein; sie wurden sämtlich im Januar 1888 unter Nr. 28 179 eingetragen ... Während dieser Zeit erwarb aber das Museum, im Februar, ebenfalls durch Kauf (von wem, weiß ich nicht) eine kleine Sammlung, die auf 15 Tafeln bestanden haben soll und unter Nr. 28 185 eingetragen wurde. Durch das genannte Angebot Grafs erhielt man in Berlin nach der Mitteilung Ermans ... ‘nach Zusammenfügung der Fragmente rund 160 Tafeln, darunter einige von einer bis dahin unerhörten Größe'. Später sind mehr dazu gekommen ...“.
Des weiteren sagt Knudtzon ebenda auf den Seiten 12-13: „Während meiner Beschäftigung mit den Tafeln haben die Sammlungen in den Museen zu Berlin und zu Kairo eine kleine Änderung erfahren, indem diese Museen im Jahre 1898 miteinander je 6 Tafelstücke austauschten, wodurch beide vollständigere Texte erhielten. Von den Tafeln befinden sich also jetzt: die allermeisten in der Vorderasiatischen Abteilung der Königlichen Museen zu Berlin, darunter sehr viele Bruchstücke ... Von den Nummern dieses Buches, das alle El-Amarna-Tafeln umfassen will, gehören 194 vollständig und 5 entweder fast ganz (Nr. 14) oder zum Teil (Nr. 118. 143. 155. 357) Berlin an ... Zu diesen 199 Nummern kommen dann, von ganz kleinen, gewiß von Berliner Tafeln herrührenden, Bröckchen ohne Schriftzüge abgesehen, ungefähr 20 kleine Bruchstücke hinzu (fast alle mit einigen Keilschriftzeichen oder Resten davon). Von denselben sind im Inventar die meisten unter Nr. 2195 zusammengefaßt, eins ist Nr. 2197, 6 (die übrigen mit Nr. 2197 ebenso wie sämtliche, die unter Nr. 2196 zusammengefaßt sind, gehören sicher oder wahrscheinlich zu Nr. 24. 25. 27. 29; vgl. meinen Text) und die anderen sind ohne Nummer, darunter 4 äußerst kleine mit Schrift, welche ohne Zweifel zu Nr. 7 gehören (vgl. Anm. Zu 7, 68-71).“
2. Editionen und Übersetzungen
Die Briefe von Amarna im VAM sind in Keilschriftkopie veröffentlicht von: H. Winckler und L. Abel, Der Thontafelfund von El Amarna, in Mittheilungen aus den Orientalischen Sammlungen - Königliche Museen zu Berlin, Hefte 1-3, Berlin 1889-1890, O. Schroeder, Die Tontafeln von El-Amarna, Vorderasiatische Schriftdenkmäler der Königlichen Museen zu Berlin. Heft XI, Leipzig 1914, und Heft XII, Leipzig 1915. Schroeder’s Edition ist Wincklers und Abels Ausgabe gegenüber hinsichtlich der Qualität der Kopien und der Zuverlässigkeit in der Zeicheninterpretation klar überlegen. J. A. Knudtzon’s Studie, Die El-Amarna-Tafeln, Leipzig 1907-1915, ist noch immer die vorbildliche Umschrift der Amarna-Briefe im VAM sowie des El-Amarna corpus' insgesamt. Sh. Isre'el bietet vorläufige Umschriften des gesamten Corpus im Internet unter: http://www.tau.ac.il/humanities/semitic/amarna.html. Alle Briefe in Übersetzung finden sich bei W.L. Moran, Les lettres d’El Amarna, Paris 1987, sowie derselbe, The Amarna Letters, Baltimore 1992, und bei M. Liverani, Le lettere di el-Amarna, Brescia 1998.
Während der Ablichtung der Briefe bemerkten wir zwischen den VAT-Nummern, die Moran einigen Amarna-Briefen in seiner französischen Ausgabe (Les lettres d’El Amarna, Paris 1987) zuordnet und denen, die bei Schroeder wiedergegeben sind, einige Diskrepanzen. In diesen Fällen ist gewöhnlich die Schroeder-Nummer die richtige. Dies betrifft die folgenden Briefe: EA 4 = VAT 1657 (anstatt 1857); EA 33 = VAT 1654 (anstatt 654); EA 95 = VAT 1668 (anstatt 1168); EA 106 = VAT 344 (anstatt 304). Hingegen ist Schroeders Kopie von EA 240 mit 240 wiedergegeben anstatt korrektt Nr. 138).
3. Kollationen
J.A. Knudtzon, Die El-Amarna-Tafeln, Leipzig 1907-1915, Bd. 1 S.14 sagt über seine Arbeit bei der Herausgabe der Briefe: „In allen anderen Fällen beruht mein Text auf eigener Besichtigung der Originale, und zwar oft zu wiederholten Malen; denn ich habe es mir angelegen sein lassen, den Text so richtig und so vollständig wie möglich wiederzugeben. In dieser Beziehung habe ich nun auch sehr viel erreicht, und zwar so viel, daß eine neue Ausgabe des Keilschrifttextes sämtlicher Tafeln nicht nur berechtigt, sondern gewiß auch wünschenswert wäre. Wegen Schwäche meines rechten Armes konnte ich aber unmöglich an ein solches Werk gehen“.
Die Arbeit, die Knudtzon heraushob und auf die er hoffte, wurde in herausragender Weise ausgeführt durch Otto Schroeder in Die Tontafeln von El-Amarna, Vorderasiatische Schriftdenkmäler der Königlichen Museen zu Berlin, Heft XI, Leipzig 1914, und Heft XII, Leipzig 1915. Obwohl diese Arbeit zweifellos viel Knudtzons vorhergehenden Studien verdankt und durch diese erleichtert wurde, können doch Schroeders Keilschrift-Kopien an sich als eine Neukollation der Berliner Briefe von Amarna angesehen werden. Noch später veröffentlichte Schroeder einige epigraphische Notizen zum Berliner Korpus:
- „Zur kanaanäischen Glosse mahzirâmu“, OLZ 18 (1915), 38-39.
- „Kanaanäisch malania = 'Quartier, Lager'“, OLZ 18 (1915), 105-106.
- „Zur Amarnatafel VAT 1704“, OLZ 18 (1915), 174-176.
- „Zum sog. 2. Arzawa-Brief (VAT 342)“, OLZ 18 (1915), 231-232.
- „Zu Berliner Amarnatexten“, OLZ 18 (1915), 293-296.
- „Zum sog. 2. Arzawa-Brief (VAT 342) – Nachtrag“, OLZ 19 (1916), 138.
- „Zu Berliner Amarnatexten“, OLZ 20 (1917), 105-106.
- „Ueber die Glossen shi-ir(-ma) und mar-ia-nu(-ma) in den Briefen Rib-Addi's“, OLZ 21 (1918), 125-127.
Darüber hinaus wurden folgende Kollationsergebnisse zu den Berliner Briefen veröffentlicht:- M. Dietrich, O. Loretz, "Der Amarna-Brief VAB* 2, 170", in R. Stiehl. H. E. Stier (Hrsg.), Beiträge zur Alten Geschichte und anderen Nachleben (Fs Franz Altheim), Berlin 1969, pp. 14-23.
- R. S. Hess, „Rhetorical Forms in EA 162“, UF 22 (1990), 137-148.
- R. S. Hess, „Smitten Ant Bites Back: Rhetorical Forms in the Amarna Correspondence from Shechem“, in: J. C. de Moor, W. G. E. Watson (Hrsg.), Verse in Ancient Near Eastern Prose (AOAT 42), Neukirchen-Vluyn 1993, 95-111.
- W. L. Moran, Les lettres d’El Amarna, Paris 1987; id., The Amarna Letters, Baltimore 1992. Moran konnte auf frühere Kollationen von E.I. Gordon zurückgreifen und er kollationierte selbst fast alle Amarna Briefe. Jene, die er als nicht von ihm kollationiert bezeichnete, sind die folgenden (bezogen auf das Berliner Archiv): EA 7 (nur in der französischen Ausgabe verzeichnet), EA 14, EA 20 (nur in der französischen Ausgabe), EA 45 (zwei Fragmente, das kleinere nicht kollationiert), EA 58 (nur in der französischen Ausgabe), EA 127 (nur in der französischen Ausgabe), EA 128 (nur in der französischen Ausgabe), EA 133 (nur in der französischen Ausgabe), EA 287 (nur in der französischen Ausgabe), EA 288 (nur in der französischen Ausgabe).
- Sh. Izre’el, Amurru Akkadian: A Linguistic Study, Harvard 1991.
- Sh. Izre’el, The Amarna Scholarly Tablets, Groningen 1997, 97-100.
- N. Na'aman, „Collations of some Amarna Tablets in the Berlin Museum“, NABU 1998/2, Nr. 50, 51-53.
- J.-P. Vita, „EA 361, ein join zu EA 56“, NABU 1998/2, Nr. 54, pp. 56-57, ergänzt durch id., „Note on the join EA 56+361“, NABU 1998/4, Nr. 105, 95-96.
- J.-P. Vita, „Kollationen zu Berliner Amarnabriefen“, in: B. Böck, E. Cancik-Kirschbaum, Th. Richter (Hrsg.), Munuscula Mesopotamica - Festschrift für J. Renger (AOAT 267), Münster 1999, 617-622.
- A. F. Rainey, in: Z. Cochavi-Rainey, The Alashia Texts from the 14th and 13th Centuries BCE. A Textual and Linguistic Study (AOAT 289), Münster 2003.
J. A. Knudtzon, Die El-Amarna-Tafeln, Leipzig 1907-1915, vol. 1 p. 14, comentaba acerca de su tarea de edición de las cartas: “In allen anderen Fällen beruht mein Text auf eigener Besichtigung der Originale, und zwar oft zu wiederholten Malen; denn ich habe es mir angelegen sein lassen, den Text so richtig und so vollständig wie möglich wiedersugeben. In dieser Beziehung habe ich nun auch sehr viel erreicht, und zwar so viel, daß eine neue Ausgabe des Keilschrifttextes sämtlicher Tafeln nicht nur berechtigt, sondern gewiß auch wünschenswert wäre. Wegen Schwäche meines rechten Armes konnte ich aber unmöglich an ein solches Werk gehen”.
La tarea señalada y deseada por Knudtzon fue cumplida de manera modélica por O. Schroeder en su obra Die Tontafeln von El-Amarna, en Vorderasiatische Schriftdenkmäler der Königlichen Museen zu Berlin. Heft XI, Leipzig 1914. Aunque la tarea se vio sin duda favorecida y facilitada por el trabajo previo de Knudtzon, las copias cuneiformes de Schroeder pueden ser consideradas en sí mismas como una nueva colación de las cartas de El-Amarna de Berlín. Schroeder publicó con posterioridad algunas notas de carácter epigráfico acerca del corpus berlinés: xxx.
Con posterioridad se han llevado a cabo las siguientes publicaciones de colaciones de cartas de Berlín:
- W. L. Moran, Les lettres d’El Amarna, Paris 1987; id., The Amarna Letters, Baltimore 1992. Moran colacionó casi todas las cartas de El-Amarna, con las siguientes excepciones por él señaladas (nuestra lista se limita a señalar las cartas del VAM):
EA 7 VAT 150 (non collationné)
EA 14 tampoco, según traducc. inglesa
EA 20 VAT 191 (non collationné)
EA 45 VAT 1692 (2 fragmentos, el más pequeño no colacionado)
EA 58 VAT 1716 (non collationné). Pero no lo dice en traducc. inglesa
EA 127 VAT 1687 (non collationné). Pero no lo dice en traducc. inglesa
EA 128 VAT 1873 (non collationné)
EA 133 VAT 1667 (non collationné)
EA 287 VAT 1644 (non collationné)
EA 288 VAT 1643 (non collationné)
- Sh. Izre>el, Amurru Akkadian: A Linguistic Study, Harvard 1991.
- Sh. Izre>el, The Amarna Scholarly Tablets, Groningen 1997, pp. 97-100.
- N. Na>aman, “Collations of some Amarna Tablets in the Berlin Museum”, NABU 50/1998, pp. xxx.
- J.-P. Vita, “EA 361, ein join zu EA 56”, NABU 1998/xxx, pp. 56-57, completado por id., “Note on the join EA 56+361”, NABU 1998/xxx, pp. 95-96.
- J.-P. Vita, “Kollationen zu Berliner Amarnabriefen”, en B. Böck, E. Cancik-Kirschbaum, Th. Richter (eds.), Munuscula Mesopotamica - Festschrift für J. Renger (AOAT 267), Münster 1999, pp. 617-622.
Wie in den letzten Jahren bereits von mehreren Experten geäußert, braucht das Corpus von El-Amarna eine Neuedition. Die Texte werden in verschiedenen Museen rund um die Welt aufbewahrt und die Qualität der jeweiligen Editionen (speziell der Keilschriftkopien) ist beträchtlich von einander verschieden. Ebenso ist die Zahl der veröffentlichten Photos eher knapp bemessen. Andererseits hat uns gerade die Forschung in den letzten Jahrzehnten in die Lage versetzt, große Fortschritte beim Lesen und Verstehen der Dokumente zu machen. Demgegenüber stellt der Zustand der Edition der Amarna-Tafeln noch immer ein ernstes Hindernis für die Forschung dar.
Um diesem Umstand abzuhelfen, dient als ein erster Schritt, dass die Fotos der Amarna-Briefe aus Berlin allen Forschern auf diesem Wege zugänglich gemacht werden. Dabei soll die photographische Edition zu allererst ein Forschungsinstrument sein. Der große Vorteil der Berliner Sammlung ist, dass sie mit ungefähr 200 Briefen mehr als die Hälfte des bekannten Gesamtcorpus umfasst. Auf diese Weise werden nunmehr sowohl Wissenschaftler als auch Studenten Zugang zum größten Teil des Corpus erhalten, der für Forschung und Lehre genutzt werden kann. Andererseits besteht die Hoffnung, dass diese Photographien ihrerseits dazu beitragen können, die Originaltafeln besser zu erhalten, da deren jetzt verfügbares Digitalbild es nicht mehr in jedem Fall notwendig macht, sie in die Hand zu nehmen.
Die Photos, die wir anbieten, bilden jedoch nur den Kern eines weit größeren Internet-Projektes zu den Amarna-Texten. Sein Inhalt wird noch mit erweiterten Informationen zu den physischen Tafelangaben, ihrer Herkunft, einer zu jedem Text gegebenen relevanten Bibliographie etc. angefüllt werden. Die Photos der Berliner Texte sollen auch begleitet werden durch die Wiedergabe ihrer Keilschriftkopien aus der Hand von Otto Schroeder sowie – zumindest in einem frühen Stadium – durch die Transliterationen von Knudtzon. Inhaltlich folgt das Vorhaben im wesentlichen dem Modell der „Banco de Datos Filológicos Semíticos Noroccidentales“ und der „Ugaritic Data Bank“, beide in Madrid vom Labor für Hermeneumatics entwickelt (http://www.labherm.filol.csic.es). Nachträge und Erneuerungen werden jeweils rechtzeitig mitgeteilt.
ISBN: 84-933230-4-7. D. l.: Z-1959-04 |
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aktualisiert: November 2006 |